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Definition

Definition der Ernährungsökologie
(v. Koerber, Männle, Leitzmann 2004)

Die Ernährungsökologie ist ein interdisziplinäres Wissenschaftsgebiet, das die komplexen Beziehungen innerhalb des gesamten Ernährungssystems untersucht und bewertet. Dieses beinhaltet alle Teilbereiche von der landwirtschaftlichen Erzeugung der Lebensmittel über Verarbeitung, Verpackung, Transport und Handel bis zu Verzehr und Abfallentsorgung. Über die in der Ernährungswissenschaft übliche Dimension Individuum bzw. Gesundheit hinaus werden die Dimensionen Umwelt, Wirtschaft und Gesellschaft gleichwertig einbezogen.

Ziel der Ernährungsökologie ist, wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse über die vernetzten gesundheitlichen, ökologischen, ökonomischen und sozialen Bedingungen und Auswirkungen des Umgangs mit Lebensmitteln zu gewinnen. Dieses ermöglicht die Entwicklung von realisierbaren, nachhaltigen bzw. zukunftsorientierten Ernährungskonzepten und bietet die Basis für ein bewusstes Essverhalten.


Die Ernährungsökologie ist ein relativ neues Fachgebiet innerhalb der Ökotrophologie bzw. der Ernährungswissenschaft. Es wurde 1986 aufgrund der Initiative eines studentischen Arbeitskreises an der Universität Gießen gegründet. Dazu kam die entscheidende Unterstützung von Prof. Dr. Claus Leitzmann, der den Begriff "Ernährungsökologie" prägte. In der Folge wurde in seiner Arbeitsgruppe von Seiten der Universität eine Stelle für einen Wissenschaftlichen Mitarbeiter eingerichtet, die in den ersten acht Jahren Dr. oec. troph. Karl von Koerber innehatte (s. Tätigkeitsbericht). Seit 1997 ist Prof. Dr. oec. troph. Ingrid Hoffmann für dieses Fachgebiet verantwortlich. Ab 2004 hält sie die Stiftungsprofessur Ernährungsökologie an der Universität Gießen inne, die von der Eden-Stiftung sowie der Werner-und-Elisabeth-Kollath-Stiftung in Bad Soden finanziert wird.